
Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin
Die Physiotherapie umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Therapiemethoden. Sie wird eingesetzt, um die Beweglichkeit und Funktion des gesamten Körpers, als auch der einzelnen Gelenke und Strukturen wieder herzustellen, zu erhalten oder zu verbessern. Physiotherapie kann präventiv, akut oder rehabilitativ angewendet werden. Stoffwe-chsel und Durchblutung werden dabei angeregt, Schmerzen können gelindert und die Leistungsfähigkeit des Pferdes dabei verbessert werden. Nicht nur Sportler profitieren davon, auch alte Pferde können so fit und mobil gehalten werden. Zu der Physiothera-pie gehören z.B. Gelenkmobilisationen, das Lösen von Blockaden, Massagetechniken, Dehnungen sowie die Bewegungstherapie. Gerne kommen auch physikalische Thera-pien zum Einsatz. Weitere Therapiemethoden werden nachfolgend aufgelistet & erklärt:
Weitere Leistungen
Dorn-Therapie
Akupressur
Schallwellentherapie
Viszerale Osteopathie
Dorn-Therapie
Die Dorn-Therapie ist eine wirkungsvolle und schonende Behandlungsmethode, welche die Korrektur von hauptsächlich Becken- und Wirbelsäulenläsionen des Pferdes in den Mittelpunkt stellt. Das Einwirken auf die Dornfortsätze findet dabei ausschließlich in der Dynamik der Muskulatur (also während der Pendelbewegung der Extremitäten) statt. Das Besondere ist hier, dass die Beinlängendifferenz berücksichtigt wird. Durch die korrekte Ausrichtung aller Beingelenke, des Beckens, der Schultern und der Wirbelsäule wird die Balance des Pferdes wiederhergestellt. Dies ist die Voraussetzung für einen lang anhaltenden Behandlungserfolg.
Akupressur
Die Akupressur ist eine sanfte Behandlungsmethode aus der traditionellen chine-sischen Medizin (TCM). Anders als bei der Akupunktur, bei der die Punkte genadelt werden, arbeitet man bei der Akupressur mit sanftem Fingerdruck. Durch die Aku-pressur kann man das Pferd bei verschiedenen Erkrankungen unterstützen, Schmerzen lindern, Verspannungen lösen, sowie das Immunsystem stärken. Sie wirkt sich zudem positiv auf das Wohlbefinden des Pferdes aus, beruhigt das Pferd in Stresssituationen, hilft dabei Ängste zu mildern und unterstützt den individuellen Pferdetyp. Akupressur kann super von jedem Besitzer erlernt und beim eigenen Pferd angewendet werden.

Schallwellentherapie
Die lokale Vibrationstherapie mit dem Novafon fördert durch eine Stimulation von 50 bis 100Hz und einer Tiefenwirkung von bis zu 6 cm die Durchblutung, sowie die Zellversorgung. Die Muskulatur kann so besser mit Sauerstoff versorgt werden und Stoffwechselprozesse werden weiter angeregt. Die Behandlung fördert die Aktivierung, Entspannung und Regeneration der Muskulatur, reduziert Schmerzen und normalisiert durch Schonungshaltung eingenommene Bewegungsabläufe. Viele Pferde empfinden diese Therapieform/ das Vibrieren als sehr angenehm. Gerade Pferde, die sonst sehr berührungsempfindlich oder insgesamt sehr schmerzhaft sind bzw. reagieren.
Viszerale Osteopathie
Das Ziel der viszeralen Osteopathie ist die Wiederherstellung der Beweglichkeit der Organe und der sie einhüllenden oder stützenden Strukturen. Es werden Störungen der Mobilität (Das Organ bewegt sich unwillkürlich bei Ein- und Ausatmung im Zusammenspiel mit anderen Organen und dem restlichen Körper) und der Motilität (Die Eigenbewegung der Organe) behandelt. Gleichzeitig wird auch die Funktion der Organe unterstützt und angeregt. Die Organe können beispielsweise durch Fehl-haltungen, Narben, Entzündungen, eine unpassende Ernährung oder aber auch durch psychosomatische Einflüsse in ihrer freien Beweglichkeit und in ihrer Rhythmik gestört werden. Langfristig entstehen dadurch Verspannungen oder Verklebungen, die zu chronischen Überlastungssymptomen führen. --> Osteopathische Organbehandlung

Kinesio-Taping
Durch das Kinesio-Taping werden die Rezeptoren angesprochen, die die Muskel-spannung regulieren. Je nach Bedarf kann eine Tapeanlage detonisierend (entspan-nend), tonisierend (anspannend), unterstützend aber auch stabilisierend für die Strukturen angebracht werden. Kinesio-Tapes können ihre volle Wirkung nur in der Bewegung entfalten, denn dann verschieben sich Haut und Haare, sowie die darunter liegenden Strukturen und aktivieren die Rezeptoren. Kinesio-Tapes tragen zur Schm-erzlinderung und verbesserten Regeneration bei. Es regt die Pferde dazu an, dorthin zu spüren, wo das Tape angelegt wurde (Aufmerksamkeitssignal für den Körper / Ver-besserung des Körpergefühls). So kann man den Effekt der physiotherapeutischen Behandlung noch tagelang nachwirken lassen/ das Pferd weitergehend unterstützen.
Rotlichttherapie
Die Rotlichttherapie basiert auf der Anwendung von rotem und nahinfrarotem Licht. Diese dringen dazu mit zwei verschiedenen Wellenlängen (660 und 850 nm) tief in das Gewebe ein. Die Rotlichttherapie hilft dabei Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu mindern, Stress zu reduzieren, sowie die Durchblutung zu fördern. Die Wundheilung kann verbessert werden und Verletzungen, wie beispielsweise Sehnenschäden können so in ihrer Regeneration unterstützt werden. Durch die Schmerz- und entzündungs-hemmende Wirkung verhilft Sie Pferden mit Gelenkerkrankungen zu einem besseren Gangbild und kann zudem unterstützend bei Atemwegserkrankungen wirken. Ich biete die Rotlichttherapie sowohl mit, als auch ohne zusätzliche Wärmefunktion an!

Stresspunktmassage
Die Stresspunktmassage (SPM) nach Jack Meagher ist eine spezielle Massage- bzw. Drucktechnik, bei der schmerzhafte, kleinflächige Areale in der Muskulatur manuell behandelt werden. Die 25 Stresspunkte befinden sich häufig in den Muskel-Sehnen-Übergängen. Bei der Anamnese zeigen die meisten Pferde bereits aktive Stresspunkte an, die zu ausstrahlenden Schmerzen und daraus resultierenden Bewegungseinsch-ränkungen führen. Durch die Behandlung wird die Verspannung gelöst, die Durchblu-tung gefördert, sowie die Anlagerung von Stoffwechselendprodukten im Muskel redu-ziert. Dies führt zu einer sofortigen Schmerzlinderung & verbesserten Dehnfähigkeit.
Faszientherapie
Bei der Faszientherapie werden mittels verschiedener Techniken die Spannungen und Verklebungen im Bindegewebe gelöst. Faszien sind das Bindegewebe, das den gesamten Körper durchzieht und Muskeln, Organe und weitere Strukturen miteinander verbindet. Eine gesunde Faszienschicht ist für die Beweglichkeit, Koordination, Leistungsfähigkeit sowie Zellversorgung des Pferdes von entscheidender Bedeutung. Sie ist daher ein essentieller Bestandteil der Physiotherapie. Diese kann händisch durch den Therapeuten oder mittels verschiedener Hilfsmittel (Faszienrolle, Faszienrad, SPIX/IE, Novafon etc.) im Stand oder in der Bewegung am Pferd angewendet werden.

Schröpftherapie
Mithilfe von Schröpfgläsern wird ein Unterdruck erzeugt, welcher die Haut und das darunterliegende Gewebe in das Glas zieht. Um diesen Unterdruck trotz Fell aufzu-bauen, wird beim Pferd zusätzlich Ultraschallgel eingesetzt. Bei der Schröpfmassage wird vergleichsweise mit wenig Unterdruck gearbeitet. Das Glas wird immer nur kurz angesetzt und dann ein Stück weiter bewegt. Es entstehen Druck- und Zugreize auf das Gewebe. Schröpfen wirkt entgiftend/entschlackend, Immunsystem stärkend, schmerzlindernd, muskelentspannend, durchblutungsfördernd, Lymphfluss aktivierend sowie harmonisierend für das Nervensystems. Besonders Pferde mit Atemwegser-krankungen, Gelenkserkrankungen, Muskelproblemen (starken Atrophien, Verspannun-gen etc.) sowie Pferde mit unbeweglichem Narbengewebe, Hämatomen oder Ödemen profitieren von dieser Therapieform.
Propriozeptionstraining
Beim Propriozeptionstraining liegt der Fokus darauf, die Eigenwahrnehmung/das Körpergefühl des Pferdes zu verbessern. Dafür werden beim Pferd verschiedene Balance- und Konzentrationsübungen mit oder ohne Geräte ausgeführt. Ziele des Trainings sind die Verbesserung von Koordination & Gleichgewicht, die Verbesserung von Stabilität, Reaktionsfähigkeit und Trittsicherheit, die Kräftigung der Tiefen-muskulatur, die Leistungssteigerung des Pferdes sowie das Vorbeugen von Verletz-ungen. Folgend ein paar Trainingsbeispiele: Bewegung auf unterschiedlichen, auch schrägen Untergründen, Bergauf-Bergab-Training, Slalom, Stangentraining, Dual Akti-vierung, Körperbänder, Balancepads, Wippen, Podeste, Horse-Trail uvm.

Lymphdrainage (MLD)
Bei der Manuellen Lymphdrainge (MLD) arbeitet der Therapeut mit sehr sanften Griff- und Massagetechniken, um so die Lymphbildung zu fördern, aber gleichzeitig auch den Lymphabfluss anzuregen. Stoffwechselschlacken werden so abtransportiert und Ödeme reduziert. Dazu können unterstützend auch Kompressionsstrümpfe oder Ver-bände, Tapeanlagen, Kneippsche Güsse, Icevibes oder auch das Lymphdrainageputzen durch den Besitzer als Therapiemethoden angewendet werden. Indikationen der MLD: angelaufene Beine, chronisches equines Lymphödem (Elefantenbein), CPL (chronisch progressives Lymphödem), bei Ödemen am restlichen Körper versch. Ursachen (Insektenstichen, Kastration, Wundheilung uvm.) sowie bei Stoffwechselproblemen, Muskelkrankheiten, Sehnen- und Gelenksproblemen uvm.
Cranio-Sacrale-Therapie
Die Cranio-Sacrale-Therapie ist ein Teilgebiet der Osteopathie. Diese legt den Fokus in der Behandlung speziell auf den Schädel, die Wirbelsäule, das Kreuzbein sowie die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) und die Dura mater (harte Hirn- und Rückenmarkshaut). In ihr zirkuliert das Liquor in an- und abschwellenden Wellen. Diese Zirkulation wird als Cranio-Sacraler-Rhythmus (CSR) bezeichnet. Die Qualität des CSR kann mittels sehr sanften und feinfühligen Behandlungstechniken an Kopf (Cranio) und Kreuzbein (Sakrum) unterstützt und harmonisiert werden. Eine Cranio-Sacrale-Therapie kann bei folgenden Problematiken unterstützend wirken: Anschlags-traumen am Kopf, Headshaking, Genick- und Kiefergelenksproblemen, tränenden Augen, chronischem Nasenausfluss, Atemwegsproblemen oder nach Zahnbehan-dlungen. Außerdem bei Rücken- und Beckenproblematiken, bei neurologischen Erkra-nkungen, Schmerzen/ Wesensveränderungen (Apathie, Nervosität, Aggression) uvm.

Dry Needling
Das Dry Needling ist eine spezielle Nadeltechnik zur Behandlung myofaszialer Triggerpunkte mittels steriler Einweg-Akupunkturnadeln. Diese Behandlungsmethode kommt aus der Westlichen Medizin und wurde von Andrea Schachinger für Pferde weiterentwickelt bzw. optimiert. Die Nadeln werden auf bestimmte Art und Weise in die verspannte Muskulatur gesetzt und mittels Einstich wird eine lokale Reaktion ausgelöst, welche Verkrampfungen löst, die lokale Durchblutung verbessert & die Entzündungsreaktion senkt: der Selbstheilungsprozess beginnt. Der Behandlungs-erfolg entsteht sofort und kann direkt überprüft werden. Behandelt werden hier hauptsächlich muskuläre Probleme (Verspannungen, Schmerzen, Athrophien), Faszien-restriktionen/ Verklebungen und daraus resultierende Bewegungseinschränkungen, Taktunreinheiten oder Lahmheiten. Nicht verwechseln: Das Dry Needling hat prinzipiell nichts mit der Akupunktur aus der TCM gemeinsam, außer die gleichen Nadeln..
Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist eine sehr alte Heilmethode, bei der medizinische Blutegel, gezielt an den indizierten Körperstellen angesetzt werden. Beim Saugen geben Sie durch ihren Speichel über 200 wertvolle Substanzen ab. Diese wirken sich in Kombi-nation entzündungshemmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd, entkrampf-end und antibakteriell auf den Pferdekörper aus. Der abgesonderte Cocktail verbreitet sich im gesamten Körper und kann bei vielen verschiedenen Problematiken unterstütz-end wirken: z.B bei Entzündungen, Arthrosen, akuten Verletzungen, Sehnen- und Bän-derschäden, Narben, Hufrehe, Podotrochlose, Überbeinen, Hämatomen, Ödemen, Phle-gmonen, Ekzemen, Gallen, Venenerkrankungen, Kissing Spines, EOTRH & vielem mehr!
Rezeptpflicht (TAMG): Für die Blutegeltherapie beim Pferd ist ein tierärztliches Rezept bzw. eine Behandlungsüberweisung erforderlich. Mehr dazu und zum genaueren Ablauf/ den Dokumenten erfährst du im persönlichen Gespräch.

Wärmetherapie
Die Wärmetherapie beim Pferd ist eine sehr einfache aber auch sehr effektive und wirkungsvolle Behandlungsmethode. Wärme regt die Durchblutung an, entspannt verkrampfte Muskeln, lindert Schmerzen, beugt Muskelkater vor, verbessert die Beweglichkeit und ist gerade in der kalten Jahreszeit eine tolle Unterstützung für jedes Pferd! Die Wärmetherapie ist vielfältig und kann bspw. in Form von Wärmeakkus, Heizdecken, Moorpackungen, Moxa-Therapie, der Rotlichttherapie mit Wärmefunktion oder auch bei euch am Stall über ein Solarium während der Behandlung angewendet werden. Wärme kann unterstützend bei Muskelverspannungen, Arthrosen, Gelenk-problemen, Rückenproblemen, Rossebeschwerden uvm. angewendet werden.
Neuroosteopathie
Text folgt..


















